Für uns Menschen ist es normal, dass wir zu jeder Mahlzeit etwas trinken. Essen und Trinken haben ihren festen Platz auf unserem Tisch. Beides wird unmittelbar vor uns platziert, sodass wir es leicht erreichen können. Wenn Sie eine Katze haben und eine Stelle für deren Nahrungsmittel suchen, sollten Sie von diesen Gewohnheiten Abstand nehmen. Experten bezeichnen es als No-Go, Futter und Wasser nebeneinander zu stellen. Warum das so ist, erklären wir Ihnen im nachfolgenden Text.
Sollte das Wasser direkt neben dem Katzenfutter stehen?
Wenn Sie sich im Internet über das Thema informieren, werden Sie auf unterschiedliche Meinungen stoßen. Viele Katzenbesitzer stellen keinen spürbaren Unterschied beim Verhalten ihres Tieres fest, wenn Wasser und Futter nebeneinanderstehen. Für Fachleute steht aber fest: Katzenfutter sollte nicht neben dem Wasser aufgestellt werden. Die beiden Tierärztinnen Julia Fritz und Stefanie Handl haben zu diesem Thema geforscht und ihre Ergebnisse auf mehreren Tagungen der European Society of Veterinary and Comparative Nutrition vorgestellt. Das Ergebnis der Studie: Alle beteiligten Katzen bevorzugten Wassernäpfe, die vom Futterplatz entfernt waren. Damit schufen die beiden Veterinärmedizinerinnen eine einheitliche Faktenbasis für ein Phänomen, das einige Katzenbesitzer sicherlich schon einmal beobachtet haben. Obwohl es somit keine neuen Erkenntnisse waren, überraschte die Tierärztinnen das Verhalten vieler Tierbesitzer. In 41 Prozent der an der Studie beteiligten Haushalte stand das Wasser nämlich unmittelbar neben dem Futter.
Warum trinken Katzen kein Wasser, das neben dem Futter steht?
Die Gründe für das instinktgesteuerte Verhalten der Tiere sind noch nicht vollständig erforscht. Viele Mediziner gehen davon aus, dass es damit zu erklären sei, dass Katzen in der Natur nicht aus Wasserquellen trinken würden, die sich unmittelbar neben dem Futterplatz befinden. Andere sagen hingegen, dass der Geruch des Futters das geschmack- und geruchslose Wasser überlagern würde. Katzen nehmen es laut dieser Erklärung entweder nicht war oder werden eher vom Futter angelockt.
Zusätzlich gibt es praktische Gründe, wegen derer sie es vermeiden sollten, Futter und Wasser nebeneinander aufzustellen. Je nach Verhalten des Tieres kann Futter ins Wasser gelangen oder umgekehrt. Verunreinigungen können die Nahrungsmittel im schlimmsten Fall verderben. Das gilt erst recht dann, wenn Sie Ihrer Katze nicht nur Wasser anbieten, sondern auch (Katzen-)Milch. Wenn Sie dies nicht rechtzeitig bemerken, nimmt der Vierbeiner unter Umständen Futter zu sich, das ihm gesundheitliche Probleme bereitet.
So erleichtern Sie Ihrer Katze die Flüssigkeitsaufnahme
Um Ihrer Katze den Zugang zum Wasser zu erleichtern, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, die Sie ausprobieren sollten.
- Wechseln Sie mindestens einmal pro Tag das Wasser.
- Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist. Idealerweise hat es Zimmertemperatur. Gegebenenfalls sollten Sie es etwas stehen lassen, damit sich die Temperatur angleicht.
- Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Katze zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, können Sie das Wasser mit Fleischsaft oder -fond aromatisieren.
- Wenn Sie dies tun, sollten Sie erst recht darauf achten, dass das Wasser nicht zu lange im Napf ist, sondern es frühzeitig wechseln.
- Gegebenenfalls stört sich Ihre Katze am Geruch des Leitungswassers. Dann ist es auch möglich, dieses mit einem Filter aufzubereiten.
- Zudem empfehlen manche Mediziner, das andere Haustiere, wie beispielsweise Hunde, keinen Zugang zum Wassernapf Ihrer Katzen haben sollten. Inwiefern sich dies auf die Akzeptanz auswirkt, ist allerdings ungeklärt.
Was sind die Folgen, wenn ich Futter und Wasser nebeneinander aufstelle?
Wenn Sie Ihrer Katze mehrere Trinkplätze zur Verfügung stellen, wird sie gemäß der anfangs erwähnten Studie mutmaßlich bevorzugt den Ort aufsuchen, an dem sie den Geruch des Futters am wenigsten wahrnimmt. Viele Katzen haben aber keine Auswahl. Sie können lediglich aus einem Napf trinken. Ist an ihm die Geruchsstörung durch das Futter zu groß, besteht die Gefahr, dass die Katze nicht einmal mehr das Mindestmaß an Flüssigkeit zu sich nimmt. Der Bedarf wird im Allgemeinen mit 50 bis 70 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht beziffert. Langfristig wird eine Unterversorgung die Nieren schädigen.
Übrigens, stellen Sie fest, dass Ihre Katze zu wenig Flüssigkeit aufnimmt, muss das nicht zwangsläufig eine Mangelernährung sein. Wenn Sie überwiegend oder ausschließlich hochwertiges Nassfutter wie das von Terra Pura einsetzen, deckt die Katze bereits beim Fressen einen Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs ab.
Das ist bei der Flüssigkeitsaufnahme von Katzen zu beachten
Die zuvor genannte Studie hat wichtige Erkenntnisse dazu geliefert, wie Katzen Flüssigkeit aufnehmen. Demnach spielt das Material des Napfes für die Akzeptanz des Wassers keine Rolle. Wichtig ist allerdings, einen kleinen Napf zu verwenden. In der Studie wurden Gefäße mit einem Durchmesser kleiner als 15 cm bevorzugt. Auch wenn Katzen im Allgemeinen wasserscheu sind, ließen sie sich von Brunnen, in denen das Wasser zirkuliert und folglich plätschert, nicht abschrecken. Selbst Wasserhähne schreckten sie nicht ab.
Insgesamt waren die Katzen nicht wählerisch bei der Wahl ihres Getränks. Sie tranken auch aus anderen Quellen wie Blumentöpfen, Teichen und Geschirr. Deswegen sollten Sie stets darauf Acht geben, Katzen den Zugang zu gesundheitsgefährdenden Substanzen zu versperren. Insbesondere sollten Sie aufpassen, dass Ihre Katze keine koffeinhaltigen Getränke (Kaffee, Tee, Energydrinks), keine Reinigungsmittel jedweder Art, keine Pestizide sowie keine Medikamente zu sich nimmt.