Zwischen September und November sind sie in Deutschlands Gärten unterwegs: Die Igel suchen zu dieser Zeit nicht nur nach einem Unterschlupf für den Winter, sie freuen sich auch über einen „gedeckten Tisch“. Wenn Sie das Glück haben einen Igel in Ihrem Garten begrüßen zu dürfen, können Sie ihn auch ruhig füttern. Die Fütterungszeit sollte allerdings auf den Herbst beschränkt werden.
Sie selbst müssen nicht zum Jäger werden
Der Igel frisst Regenwürmer. Dabei handelt es sich zumindest um seine natürliche Futterquelle. Er ergänzt seinen Speiseplan außerdem um Schnecken, Spinnen, Tausendfüßer, Larven, Falter, Käfer, Wespen, Ameisen und Schmetterlingen. Im Herbst stehen ihm jedoch immer weniger Futtertiere zur Verfügung, weshalb viele Menschen gern unterstützend einspringen. Das bedeutet aber nicht, dass man sich im Keller oder im Garten auf die Lauer legen muss, um Insekten zu fangen, wenn ein Igel gefüttert werden soll. Mal abgesehen davon, dass es im Winter sowieso an den lästigen Krabblern mangelt.
Alternativ kann dem Igel auch Katzen- oder Hundefutter serviert werden. Was es damit auf sich hat, lesen Sie in nachfolgendem Beitrag.
Das Tier kommt öfter zu Besuch
Sobald Sie einen Igel „angefüttert“ haben, werden Sie feststellen, dass er regelmäßig zu Ihnen in den Garten kommt, um dort zu frühstücken, beziehungsweise Abendbrot zu essen. Das geschieht meistens nachts, da es sich um nachtaktive Tiere handelt, die sich tagsüber kaum blicken lassen. Sie können aber davon ausgehen, dass der Igel nach Einbruch der Dunkelheit pünktlich auf der Matte steht, um nach Nahrungsmitteln zu fahnden. Viele Menschen fragen sich an dieser Stelle zurecht: Fressen Igel Hundefutter?
Geht auch Katzenfutter?
Grundsätzlich kann beides verfüttert werden, denn der stachelige Geselle freut sich im Winter über gereichtes Fleisch in jeder Form. Daher dürfte er seinem vorübergehenden „Herrchen“ wohl auch für schmackhaftes Katzenfutter dankbar sein.
Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen Hunde- und Katzenfutter: Katzenfutter ist für reine Fleischfresser konzipiert worden, weshalb mehr Eiweiß enthalten ist. Der Igel ist ebenso wie die Katze, ein reiner Fleischfresser und bezieht seine Energie aus tierischen Proteinen. Damit eignet sich Katzenfutter sogar noch besser für die temporäre Igel-Ernährung.
Sie lieben Abwechslung
So wie auch unsere Vierbeiner, mögen Igel Abwechslung auf dem Speiseplan. Das bedeutet, dass Sie dem Findelkind nicht jeden Tag Dosenfutter servieren sollten. Auch der Igel stellt seine Ansprüche, weshalb hier ruhig etwas experimentiert werden darf. Zum Beispiel mit gebratenem Fleisch, welches jedoch keinesfalls gewürzt sein darf. Der Igel-Magen verträgt keine Gewürze und das Tier würde krank werden. Eine Igel-Mahlzeit darf aber auch noch weitere Zutaten enthalten. Zum Beispiel
- Gekochtes Ei
- Weizenkleie
- Pflanzenöl
- Haferflocken
Bei der Fleischsorte ist der Igel nicht wählerisch
Wenn Sie gerade keine Dose Hundefutter vorrätig haben oder der Igel schon am Vortag welches bekommen hat, dürfen Sie sich gern an den Herd stellen und kleingeschnittenes Fleisch kochen. Ob Hühner-, Schweine- oder Rindfleisch: Der Winterschläfer mäkelt nicht.
Fressen Igel Hundefutter: Wie groß sollte eine Mahlzeit sein?
Im Idealfall servieren Sie dem Igel eine Mahlzeit von 150 Gramm. Am besten eignet sich ein Metallschälchen, da sich dieses anschließend leicht reinigen lässt.
Fressen Igel Hundefutter: Darauf gilt es zu achten
Sauberkeit und Hygiene haben im Rahmen der Igel-Fütterung oberste Priorität. Die Schälchen sollten deshalb regelmäßig ausgetauscht werden. Auch wenn der Igel seinen Teller nicht leergegessen hat. Schließlich wollen Sie ja keine Mäuse, Ratten und andere Tiere anlocken, während Sie dem Igel etwas Gutes tun.
Wann ist die beste Fütterungszeit
In freier Wildbahn gehen Igel zur Dämmerung auf Nahrungssuche. Dann ist auch der ideale Zeitpunkt dem stacheligen Tierchen ein Schälchen Hundefutter bereitzustellen.
Fressen Igel Hundefutter: Was darf keinesfalls verfüttert werden?
Wie bereits erwähnt, ist der Igel ein reiner Fleischfresser, weshalb Sie auf die Bereitstellung von Gemüse, Obst, Salat und Nüssen verzichten sollten. Süße Lebensmittel bekommen dem Igel ebenso wenig wie gewürzte Speisen. Ein absolutes No-Go sind Milchprodukte. Das Tierchen sollte keinesfalls Zugang zu Joghurt, Quark oder Käse haben. Es ist allerdings nichts gegen Hülsenfrüchte einzuwenden, weshalb die Bio-Linsenmahlzeit von Terra Pura eine willkommene Abwechslung darstellt.
Die Getränkekarte
Inzwischen hat es sich glücklicherweise herumgesprochen, dass man Igeln keine Milch zu trinken geben darf. Milch führt im Verdauungstrakt des Tieres zu Durchfall und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Stattdessen sollten Sie dem Igel ein Schälchen mit lauwarmem Trinkwasser bereitstellen.
Was ist mit den Jungtieren?
Die meisten Jungigel erblicken im August oder sogar erst im September das Licht der Welt. Dann heißt es für sie aber auch schon auf den Winter vorbereiten, weshalb sie sich ein ordentliches Polster anfressen müssen. Ausgewachsene Igel sollten ungefähr ein Kilo wiegen. Jungigel mindestens 600 Gramm, um für die kalte Jahreszeit und den damit einhergehenden Winterschlaf gerüstet zu sein. Hunde- oder Katzenfutter kommt deshalb auch den Jungtieren zu Gute, sofern Mama Igel Ihren Garten als geeignete Kinderstube betrachtet.
Fressen Igel Hundefutter: Fazit
Grundsätzlich darf man Igel füttern. Auch mit Hundefutter. Wichtig ist dabei, dass man auf etwas Abwechslung achtet, keine Gewürze ergänzt und selbstgekochte Mahlzeiten ausreichend abkühlen lässt, bevor diese serviert werden. Verzichtet man außerdem auf die Gabe von Milchprodukten und süßen Speisen, steht der allabendlichen Igelfütterung nichts mehr im Weg.