Insekten sind eine hervorragende und nachhaltige Eiweißquelle und ihr Potenzial als Nahrungsquelle für Tier und Mensch, aber auch als Rohstoff für die Industrie ist längst noch nicht ausgeschöpft. Welche Vorteile Insekten in Tiernahrung und darüber hinaus bieten, erfahren Sie in folgendem Beitrag.
Nicht nur das Bundesministerium für Bildung und Forschung wirbt für wettbewerbsfähige und innovative Produkte auf der Basis von Insektenmehl für Industrierohstoffe und nachhaltiges Tierfutter, sondern auch die UNO Welternährungsorganisation FAO mit Sitz in Rom.
Beim Thema Tierfutter geht es nicht nur um Hunde- und Katzenfutter, sondern auch um eine Futteralternative in der Landwirtschaft und in der Fischzucht. Längst ist bekannt, dass Insekten für die menschliche Ernährung eine Alternative sein können, ja sogar sein müssen. Die Welternährungsorganisation FAO geht sogar davon aus, dass die Menschheit bei dem rasanten Bevölkerungszuwachs künftig nicht mehr ohne Insekten satt werden wird. In Teilen Asiens und Afrikas gehören Insekten schon lange auf den menschlichen Speiseplan. In der westlichen Welt wird das zukünftig ebenfalls immer normaler werden.
Der Verzehr von Insekten – immer noch ein Tabu?
In den Köpfen der meisten Menschen in der westlichen Welt gelten Insekten immer noch als sogenanntes Ungeziefer. Sympathien hegen wir für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, weil sie Pflanzen bestäuben und hübsch aussehen. Grillen, Würmern und Fliegen können viele Menschen hingegen nichts abgewinnen. Den wenigsten ist bewusst, dass die meisten Insekten nützlich sind und einen wichtigen Beitrag im Kreislauf der Natur leisten. Laut er Welternährungsorganisation gehören Insekten schon heute für zwei Milliarden Menschen traditionell auf den Speiseplan. An die 2000 Spezies an Insekten werden als Nahrungsmittel verwendet. Viele Insekten gelten dabei als Delikatesse.
Insekten als nachhaltige Proteinquelle für Vierbeiner
Insekten in Tiernahrung bieten eine ganze Reihe an Vorteilen. Gerade in Bezug auf Futterunverträglichkeiten bei Hunden und Katzen, die oftmals auf tierische Proteine zurückgehen, können Insekten in Tiernahrung punkten, da es sich hierbei um Proteinquellen handelt, die noch nicht in der tierischen Nahrungskette vorkamen und daher keine bis wenige Allergien hervorrufen können. Der Verzehr von Fleisch vergrößert zudem nicht nur bei Menschen den CO2-Fußabdruck, sondern auch bei Tieren den CO2-Pfotenabdruck.
Insekten in Tiernahrung – das sind die Vorteile:
- aus Insekten wird nachhaltiges Tierfutter gewonnen
- die Produktion insektenhaltiger Futtermittel ist umweltschonender als die herkömmlicher Tiernahrung
- Unverträglichkeiten gegen tierische Proteine werden vermieden
- Insekten sind nahrhaft und liefern wertvolle Proteine und Aminosäuren
- Insekten in Tiernahrung schonen das Klima auch durch den Verzehr
- Insekten liefern gut verdauliche Mahlzeiten
- Bei der Aufzucht von Insekten entstehen weniger Treibhausgase
Ein nicht unerheblicher Teil der Emission von Treibhausgasen auf der ganzen Welt geht auf die Herstellung tierischer Produkte als Lebens- und Futtermittel zurück. Allein die Produktion von einem Kilogramm Proteinen aus Rindfleisch kann den Ausstoß von bis zu 175 Kilogramm Treibhausgasen verursachen. Die Produktion von einem Kilogramm Proteinen aus Insekten hingegen verursacht gerade mal 14 Kilogramm an Treibhausgasen. Die Aufzucht von Insekten ist deutlich einfacher und umweltverträglicher als die von Rindern, Schweinen und Geflügel und auch der Boden wird weit weniger kontaminiert.
Wasser ist ebenfalls eine zunehmend wertvolle Ressource. Insekten in Tiernahrung verursachen einen deutlich geringeren Wasserverbrauch als die Produktion von Tiernahrung aus Fleisch von Nutztieren. Natürlich bedarf die Herstellung von Fleisch auch unterschiedlich viel Wasser. Beispielsweise werden bei der Produktion von einem Kilogramm Hühnchen durchschnittlich 4300 Liter oder bei einem Kilogramm Rindfleisch über 15400 Liter Wasser benötigt. Insekten sind da wesentlich sparsamer, die verschiedenen Arten kommen problemlos mit 2-6 Liter Wasser aus.
Vieles spricht für Insekten in Tiernahrung
Insekten in Tiernahrung sind ein Beitrag zum Klimaschutz, da sie in vielerlei Hinsicht umweltschonend erfolgt. Es werden kaum Landflächen gebraucht. Der Futterverbrauch und die Emission von CO2 ist ebenso gering wie der Verbrauch von Wasser. Insektenproteine sind dazu genauso gut und teilweise besser wie Proteine aus herkömmlichem Fleisch. Sie enthalten Mineralstoffe und wertvolle Fettsäuren wie lebenswichtige Aminosäuren. Insekten in Tiernahrung sind zudem für sensible Tiere und Tiere mit Allergien bestens geeignet.
Woher kommen Insekten in Tiernahrung?
Insektenproteine werden in kleinen Insektenfarmen in Deutschland und Europa aber selbstverständlich auch in Asien und Südostasien produziert. Ein Vorreiter mit der modernsten Insektenfarm Europas sind die Niederlande. Bei der Produktion gelten die Lebensmittelstandards der Europäischen Union. Hinzu kommt, dass die Transportwege kurz gehalten werden. Bei Insekten in Tiernahrung handelt es sich überwiegend um die Larven der Schwarzen Soldatenfliege und um Larven von Mehlwürmern. Die Aufzucht der Larven erfolgt in einem geschlossenen Kreislauf. Die Insekten werden mit Lebensmitteln gefüttert, die Neben- und Abfallprodukte der lokalen Lebensmittelindustrie sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um Obst- und Gemüsereste, die bei der Produktion von Konserven übrig bleiben. Alle verwendeten Lebensmittel, die früher im Abfall landeten, sind hygienisch einwandfrei. Die Insekten vermehren sich in den Farmen auf ganz natürliche Weise.
Das Insekten-Nassfutter von Terra-Pura Tiernahrung greift dabei auf die Seidenraupe als Insektenprotein zurück. Seidenraupenpuppen sind ein Abfallprodukt der aufwendigen Seidenproduktion, dabei fallen im Jahr ca. 250000 Tonnen ab. Seidenraupen ernähren sich vor der Verpuppung nur von Maulbeerbäumen, eine Verunreinigung mit Pestiziden ist daher ausgeschlossen.
Ohne Verwendung von Pestiziden und Medikamenten
Im Gegensatz zur Produktion von Fleisch werden bei der Produktion von Proteinen aus Insekten weder Pestizide noch Medikamente verwendet. Die Farmen, die an strenge Standards gebunden sind, bieten den Insekten geschützte Räume und eine ideale Umgebung. Die Larven wachsen in kurzer Zeit auf und werden noch vor der Verpuppung verarbeitet. Sie werden mittels kaltem Wasser betäubt und fallen so in eine Starre, ohne leiden zu müssen. Der Nährboden, in dem die Insekten aufgezogen werden, liefert wertvollen Dünger für die Felder. So entstehen bei der Produktion von Insektenproteinen kaum Abfälle, alle Ressourcen werden optimal genutzt und in bester Weise geschont.
Insekten in Tiernahrung – alles was ein Tier braucht
Insekten in Tiernahrung liefern Haustieren wie Hunden und Katzen, aber auch Nutztieren wie Schweinen und Hühnern alles was sie brauchen, vor allem wertvolle Aminosäuren und Proteine. Neben der ressourcen- und umweltschonenden Produktion kann bei der Futtermittelproduktion auf Insektenbasis auf Fischmehl und Soja verzichtet werden, die für die Umwelt belastend sind. Einer Umstellung auf Insektenproteine für den eigenen Vierbeiner sollte damit nichts im Wege stehen.